Weihnachtsgruss

Segen wachse dir zu
mit dem wachsenden Licht
bis das Gesicht des Kindes
dein Herz überfüllt
und du
in den Gesang der Engel gehüllt
zum Segen wirst
zur Freudenbotin
zum grünen Zweig

Eva-Maria Leiber

Sehr geehrte Kunden mit Familien,

mitten in die letzten Vorbereitungen, die vielen kleinen Dinge, die oft in den Tagen vor Weihnachten noch zu erledigen sind, schicken wir Ihnen hiermit für einen Moment der Ruhe eine Geschichte zur Advent, die einfühlsam vom Weihnachtswunder erzählt.

Wir möchten uns für die Zusammenarbeit im fast vergangenen Jahr recht herzlich bedanken und wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Weihnachtsfest, besinnlich Feiertage und einen guten Rutsch in ein gesundes, erfolgreiches und glückliche Jahr.

Mit lieben Grüßen
Thomas und Sabine Maurer

Der Weg zur Krippe

Es war einmal ein Hirte, der lebte auf dem Felde in der Nähe Bethlehems. Er war groß und stark, aber er hinkte und konnte nur an Krücken gehen. Darum saß er meistens mürrisch am Feuer und sah zu, dass es nicht ausging. Die anderen Hirten fürchteten ihn.

Als den Hirten in der heiligen Nacht ein Engel erschien und die Frohe Botschaft verkündete, wandte er sich ab. Und als sie sich aufmachten, um das Kind zu finden, so wie es ihnen der Engel gesagt hatte, blieb er allein am Feuer zurück. Er schaute ihnen nach, sah, wie das Licht ihrer Lampen kleiner und kleiner wurde und sich in der Dunkelheit verlor.

»Lauft! Lauft!« Was wird es schon sein? Ein Spuk, ein Traum. Die Schafe rührten sich nicht. Die Hunde rührten sich nicht. Er hörte nur die Stille. Er stocherte mit der Krücke in der Glut. Er vergaß, frisches Holz aufzulegen. Und wenn es kein Spuk, kein Traum wäre? Wenn es den Engel gab? Er raffte sich auf, nahm die Krücken unter die Arme und humpelte davon, den Spuren der anderen nach.

Als er endlich zu dem Stall kam, dämmerte bereits der Morgen. Der Wind schlug die Türen auf und zu. Ein Duft von Gewürzen hing in der Luft. Der Lehmboden war von vielen Füßen zertreten. Er hatte den Ort gefunden. Doch wo war nun das Kind, der Heiland der Welt?

Er lachte. Es gab keine Engel. Schadenfroh wollte er umkehren. Da entdeckte er die kleine Kuhle, wo das Kind gelegen hatte, sah das Nestchen im Stroh. Da wusste er nicht, wie ihm geschah. Er kauerte vor der leeren Krippe nieder. Was machte es aus, dass das Kind ihm nicht zulächelte, dass er den Gesang der Engel nicht hörte und Maria nicht bewunderte.

Was machte es aus, dass er nun nicht mit den anderen in Bethlehem durch die Gassen zog und von dem Wunder erzählte. Was ihm widerfahren war, konnte er nicht mit Worten beschreiben. Staunend ging er davon.

Er wollte das Feuer wieder anfachen, bevor die anderen Hirten zurückkamen. Doch als er eine Weile gegangen war, merkte er, dass er seine Krücken bei der Krippe vergessen hatte. Er wollte umkehren. Warum denn? Zögernd ging er weiter, dann mit immer festeren Schritten.

Max Bolliger