Schule beginnt

Sensibler Kinderrücken – schwere Schultaschen belasten die Wirbelsäule

Der Schulbeginn bringt für Kinder und Jugendliche einige Herausforderungen mit sich. Statt morgens noch gemütlich im Bett zu „chillen“, bedeutet es früh aufzustehen und den Vormittag und teils den Nachmittag vorwiegend sitzend im Klassenzimmer zu verbringen. Zu Hause heißt es dann Hausaufgaben machen und auf Prüfungen lernen. Der verbleibende Anteil an Freizeit wird oftmals anstelle mit Bewegung und Sport, mit Fernsehen und Computerspielen verbracht. Der daraus resultierende Bewegungsmangel bleibt jedoch meist nicht ohne Folgen. Denn bereits Kinder im Grundschulalter können unter Rückenschmerzen leiden. Neben Übergewicht und erhöhtem Medienkonsum gilt vor allem Bewegungsmangel als einer der Hauptgründe für Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen.

Doch Rückenschmerzen können auch durch Überlastungen entstehen. Oftmals stellt das Tragen einer zu schweren Schultasche eine enorme zusätzliche Belastung für die Wirbelsäule dar. Dies kann zu Verspannungen und Rückenschmerzen führen. Für das Tragen der häufig überladenen Schultaschen bedarf es eines starken Rückens. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass Kinder und Jugendliche ausreichend Auszeiten durch Bewegung und Sport erlangen. Neben dem Sportunterricht eignen sich unter anderem Sportarten wie Fußball, Schwimmen und Klettern und auch das Herumtoben im Freien dazu, um die Rumpfmuskulatur und die Koordination zu stärken.

Neben dem Aspekt der Rückenstärkung sollte auch der Schultasche Bedeutung beigemessen werden. Dabei spielt nicht nur die Auswahl der Schultasche, sondern auch das richtige Packen und das Gewicht eine wesentliche Rolle.

Anforderungen an eine Schultasche   

Die Schultasche sollte über ausreichend Stabilität verfügen. Ein ergonomisch geformtes Rückenteil mit atmungsaktiver Polsterung entlastet die Wirbelsäule. Breite, verstellbare und gepolsterte Schultergurte ermöglichen eine gleichmäßige Druckverteilung auf dem Rücken. Ebenso ist die Ausrichtung der Fächeraufteilung von Bedeutung, so sollten schwere Gegenstände beispielsweise dicht am Rücken platziert werden können.

Erste Anzeichen für eine Überlastung

Beobachten Sie Ihr Kind beim Tragen der Schultasche. Hat es Probleme beim Aufsetzen der Schultasche, neigt es sich stark nach vorne oder hinten und nimmt es eine unnatürliche Körperhaltung beim Tragen ein? All dies können erste Anzeichen für eine Überlastung sein.

Überlastung durch das richtige Gewicht vermeiden

Da sich Kinder noch im Wachstum befinden, sind diese anfälliger für Überlastungen. Daher spielt neben dem Leergewicht der Schultasche - im Idealfall nicht mehr als 1,2 Kilogramm - vor allem das Gewicht nach dem Bepacken eine entscheidende Rolle, das nicht mehr als etwa 10 bis 12 % des Eigengewichts des Kindes betragen sollte. Die Belastbarkeit ist jedoch individuell verschieden und hängt unter anderem von der Sportlichkeit, der Koordination, Muskelkraft und dem Gleichgewichtssinn des Kindes ab.

Richtiges Packen will gelernt sein

Gerade bei Schulanfängern ist es hilfreich, wenn sich die Eltern am Vorabend Zeit nehmen, um die Schultasche gemeinsam mit dem Kind zu packen. Überprüfen Sie dabei, ob sich alles Nötige und nichts Überflüssiges in der Schultasche befindet.  Dadurch lässt sich unnötiges Extragewicht vermeiden und erspart Ihrem Kind die Schlepperei einer schweren Schultasche. Achten Sie beim Packen zusätzlich auf die richtige Verteilung der Lasten. Schwere Gegenstände wie Bücher gehören ins hintere Fach, dicht an den Rücken. Im vorderen Bereich der Schultasche sollten leichtere Gegenstände platziert werden.

Die richtige Tragetechnik

Neben dem richtigen Packen ist auch die Tragetechnik für die Rückengesundheit wichtig. Die Schultasche sollte eng am Körper sitzen und die Oberkante nicht über die Schultern des Kindes reichen. Durch die richtige Höheneinstellung der Tragegurte lassen sich ein zu hoher und ein zu tiefer Sitz der Schultasche vermeiden. Werden die Gurte zu lang getragen, rutscht die Schultasche nach hinten und beansprucht die Bauchmuskulatur des Kindes, um dagegen zu arbeiten. Sind die Tragegurte zu kurz eingestellt, wird die Rückenmuskulatur beansprucht, um das Gleichgewicht beizubehalten. In Folge können Rückenschmerzen und Haltungsschäden entstehen.

Quelle und weitere Informationen:
www.samina.com